Steinbacher bleibt in schwierigem Konjunkturumfeld auf Kurs

Firmenfoto - Steinbacher Dämmstoffe

Steinbacher bleibt in schwierigem Konjunkturumfeld auf Kurs

Das Bauvolumen in Österreich ist in den letzten zwei Jahren deutlich zurückgegangen. Die sinkende Auftragslage spürt man auch beim Tiroler Dämmstoff-Spezialisten Steinbacher. Der Umsatz im Geschäftsjahr 2024/2025 war mit 87 Mio. Euro erneut leicht rückläufig. Mit bedeutenden Investitionen in neue Produkte und Prozesse will das Unternehmen den zu erwartenden Aufschwung jedoch voll mitnehmen. „Wir sehen langsam ein Licht am Ende des Tunnels“, betont Steinbacher- Geschäftsführer Roland Hebbel: „Vor allem die milliardenschweren Investitionsprogramme in Deutschland werden die Baukonjunktur in Europa wieder hochziehen. Davon wird auch der österreichische Markt indirekt profitieren.“

 

Steinbacher ist mit insgesamt 420 Beschäftigten an den Standorten Erpfendorf, Pritzwalk (Deutschland) und Czosnów (Polen) tätig. Allein in den letzten fünf Jahren wurden über 45 Mio. Euro investiert „und auch das laufende Geschäftsjahr sieht wieder ein Volumen von sechs Mio. Euro für die gesamte Gruppe vor“, informiert Geschäftsführerin Ute Steinbacher: „Damit wollen wir vorbereitet sein, wenn die Bauwirtschaft wieder anspringt.“ Entsprechend wurde das Produktportfolio weiter ausgebaut: So ist Steinbacher etwa im Bereich der technischen PE-Isolierung besonders gut aufgestellt und bietet mit Rohrisolierungsprodukten der Brandklasse B, WLG 035 sowie einer neuen Produktlinie mit einem Rezyklat-Anteil von über 51% derzeit Europas stärkstes Sortiment.

Zudem sind wir der einzige Komplettanbieter für Dämmstoffe in Zentraleuropa und sehen vor allem im Bereich der Gebäudesanierung in den nächsten Jahren ein sehr großes Potenzial

Ute Steinbacher
Geschäftsführung

Immer wieder gibt es auf europäischer Ebene auch Diskussionen über eine Sanierungspflicht für Gebäude mit niedriger Energieeffizienz, um die Klimaziele zu erreichen. Allein in Österreich könnten davon bis zu 1,86 Mio. Wohneinheiten betroffen sein. „Eine gedämmte Gebäudehülle ist das Kernstück einer effektiven Sanierung und muss daher sinnvollerweise am Anfang einer jeden Gebäudemodernisierung stehen“, erklärt dazu Roland Hebbel. „Förderungen von thermischen Sanierungen sind nicht nur im Hinblick auf den Klimaschutz sinnvoll, sondern auch volkswirtschaftlich äußerst effektiv, wie eine aktuelle Studie zeigt: Für jeden investierten Fördereuro erhält der Staat zwei Euro zurück – und die regionale Wertschöpfung steigt um mindestens das 5-Fache.“

 

In puncto wirksamer Klimschutz setzt Steinbacher selbst permanent neue Maßstäbe: Im Rahmen des Recyclingsystems EPSolutely werden drei zentrale Kreislaufprozesse – Produktionsabfälle, Baustellen-Verschnitte und Abbruchmaterial verfolgt. Styropor wird dabei konsequent als Wertstoff behandelt und bleibt im Kreislauf – ein Alleinstellungsmerkmal, das es von anderen Dämmmaterialien unterscheidet. Bis 2028 möchte Steinbacher einen Recyclinganteil von 50 Prozent in der Gesamtproduktion erreichen. Die firmeneigenen Sonnenkraftwerke in Deutschland und Österreich wurden ebenso ausgebaut und erstrecken sich nun über eine Fläche von rund 40.000 m² – mit einer jährlichen Stromerzeugung von über 4 Millionen kWh. Am Hauptstandort setzt das Unternehmen dank Tiroler Wasserkraft sogar vollständig auf Strom aus 100 % erneuerbaren Quellen.