Brandschutz

Zertifizierte Prüfstellen ermitteln bei nahezu 1.000° C den Feuerwiderstand der Gesamtkonstruktion

Brandschutz

Sicherer Brandschutz

Bauteile von Gebäuden bestehen aus vielen verschiedenen Baustoffen, die je nach ihrer Gebäudeklasse bestimmte Anforderungen an den Brandschutz zu erfüllen haben. Zertifizierte Prüfstellen prüfen die Baustoffe auf ihre technischen Eigenschaften.

Brand- & Feuerwiderstandsklasse

Prüfkörper werden dabei einer Kanten- oder Flächenbeflammung unterzogen – daraus resultiert die Brandklasse. Bei einer Bauteilprüfung wird der Widerstand gegen das Feuer nicht am einzelnen Baustoff, zum Beispiel der Dämmung, sondern an der Gesamtkonstruktion, zum Beispiel am Dach in Verbindung mit allen Schichten, wie Sparren, Dämmstoff und Schalung oder Gipskartonplatten, ermittelt. Je nach Konstruktion entsprechen Bauteile einer bestimmten Feuerwiderstandsklasse.

Geprüfte Aufbauten von Steinbacher

Steinbacher hat es sich zur Aufgabe gemacht, geprüfte Schall-/Brandschutzaufbauten für sämtliche Variationen von Sichtdachstühlen zu konstruieren: 25 geprüfte Aufbauten, die Architekten und Holzbaumeistern größte Planungsfreiheit ermöglichen.

Einsetzen des Dachaufbaus in die Prüfmaschine
Zertifizierte Prüfstellen ermitteln bei nahezu 1.000° C den Feuerwiderstand der Gesamtkonstruktion

Brandklassen nach EN 13501-1

Damit ein Bauprodukt klassifiziert werden kann, müssen alle Kriterien für die entsprechende Klasse erfüllt sein. Jedes Bauprodukt ist hinsichtlich des Brandverhaltens eindeutig deklariert. Das Brandverhalten wird über einen Klassifizierungsbericht nachgewiesen.

Feuerwiderstandsklassen nach EN 13501-2

Die Anforderungen an den Feuerwiderstand des gesamten Bauteils werden nach den europäischen REI-Klassen der EN 13501-2 gestellt. Die folgende Tabelle definiert die Kurzzeichen zur Klassifizierung des Feuerwiderstandes.

Anwendungsbereich: Beschreibung der Feuerwiderstandsfähigkeit

Kurzzeichen Bedeutung abgeleitet von
R Tragfähigkeit Résistance
E Raumabschluss Étanchéité
I Wärmedämmung Isolation

Wie werden die 5 Gebäudeklassen ermittelt?

Häufig anzutreffende Gebäudetypen werden anhand bestimmter Kriterien wie Geschossanzahl oder Fluchtniveau in fünf Gebäudeklassen eingeteilt. Aus den verschiedenen Gebäudeklassen ergeben sich die jeweiligen Prüfungskriterien für die entsprechenden Bauteilprüfungen.

  • Für Decken und Dachschrägen ≤ 60° gelten über dem obersten Geschoss in Gebäudeklasse 2 bis 5 explizit die Anforderungen von R 30 und R 60 und/oder REI 30 und REI 60
  • Die Klassifizierung REI 60 beispielsweise bezeichnet ein Bauteil, dessen Tragfähigkeit, raumabschließende Funktion sowie Wärmedämmung im Brandfall für mindestens 60 Minuten erhalten bleibt.

Brandschutz-Neuerungen in der OIB Richtlinie 2: 2015

Im Hinblick auf die Gebäudeklassen (GK) ergeben sich nachfolgende Neuerungen.

  • GK 1: maximal zwei Wohnungen statt wie bisher eine
  • GK 2: Einschränkung auf fünf Wohnungen wurde gestrichen
  • GK 5 (≤ 6 oberirdische Geschosse): Holzbau ist nicht nur in den beiden obersten Geschossen, sondern generell zulässig und in oberirdischen Geschossen entfällt die Bestimmung für die Bauteile in A2
  • Bei Betriebsbauten in Holzbauweise sind Brandabschnitte bis 1.800 m2 ohne Klassifikation, in der Klassifikation R 30 bis 3.000 m2 bis 10.000 m2, verbunden mit technischen Brandschutzmaßnahmen, möglich
  • Daraus ableitend können beispielsweise PU-Aufsparrendämmungen aktuell problemlos bis GK 4 Dachneigung < 20° umgesetzt werden

(9) In folgenden Fällen sind auch EPS, XPS und PUR der Klasse E zulässig: Auf Dächern mit einer Neigung < 20° bzw. auf der obersten Geschossdecke oder auf Dächern mit einer Neigung ≥ 20°, die in A2 hergestellt sind und die gemäß Tabelle 1b erforderliche Feuerwiderstandsdauer auch hinsichtlich der Leistungseigenschaften E und I erfüllen.

(10) Es sind auch EPS, XPS und PUR der Klasse E bei Dächern mit einer Neigung < 20° bzw. auf der obersten Geschossdecke zulässig, wenn diese in A2 hergestellt sind und die gemäß Tabelle 1b erforderliche Feuerwiderstandsdauer auch hinsichtlich der Leistungseigenschaften E und I erfüllt wird.

Konkrete Anforderungen an das Flachdach

Der Brandschutz für Flachdächer ist komplex, die Brandschutzplanung sollte daher von Spezialisten übernommen werden. Für Leichtdächer aus Trapezblechschalen, wie sie heute im Industriebau vorrangig hergestellt werden, muss in der Regel die OIB-Richtlinie 2.1. eingehalten werden. Das Dachabdichtungssystem muss generell einer Systemprüfung nach dem europäischen Prüfverfahren TS 1187 unterzogen und auf BROOF(t1) klassifiziert werden.

Brandschutzmaßnahmen und innovatives Sanierungssystem

Bei Brand von unten sind bei Hauptbrandabschnittsflächen bis 1.800 m2 keine besonderen Maßnahmen notwendig. Hier punkten PU-Dämmstoffe wie steinothan®FD mit geringer Aufbauhöhe und können ohne Einschränkungen eingebaut werden. Dank unserem neuen Warmdachsanierungssystem erfüllen Flachdächer mit feuchtebelasteter Mineralwolle den erforderlichen Brandschutz auch bei Flächen über 1.800 m2. Die Mineralwolle kann erhalten bleiben, somit entfallen die Kosten für die Entsorgung. Durch das innovative Belüftungssystem ist selbst unvorhergesehener Wassereintritt schnell und effektiv sanierbar.

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